Geraer Leichtathletik-Verein ehrt seine Sportler des Jahres. mehr lesen ...
Tolle Resultate trotz Corona-Chaos: Verena Wesser, Katrin Puth und Colin Planert werden vom Leichtathletik-Verein (LV) Gera ausgezeichnet.
Trotz eines ziemlich chaotischen Corona-Jahres 2021 hat der Leichtathletik-Verein Gera ein positives Fazit gezogen. „Wir hatten große Probleme bei der Durchführung des Trainings.
Es gab kaum Wettkämpfe und wenn, waren diese fast ausschließlich Kader-Athleten vorbehalten,“, sagt Dieter Schulz, stellvertretender Vereinsvorsitzender des LV Gera.
„In Thüringen fanden im Gegensatz zu den anderen mitteldeutschen Bundesländern nicht einmal Landesmeisterschaften statt. Das hatte natürlich negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Nachwuchses“,
sagt der 87-jährige, der trotz seines fortgeschrittenen Alters nach wie vor mehrfach in der Woche als Übungsleiter am Wurfring anzutreffen ist.
Als kleiner Verein mit knapp 100 Mitgliedern überstand man die Einschränkungen glimpflich. Mit vier Landeskadern (Nelly Böhme, Emma Neuert, Verena Wesser und Colin Planert) ging der LV Gera ins Jahr.
Emma Neuert sowie Verena und Hendrik Wesser erfüllten die Verbands-Vorgaben auch für 2022. Enorme Fortschritte machte die 16-jährige Verena Wesser in den letzten zwölf Monaten. Die Erfurter Sportgymnasiastin
verbesserte allein dreimal den Landesrekord im Hammerwerfen und steigerte sich auf starke 56,33 Meter. Als Fünfte der deutschen U18-Meisterschaft in Rostock und beste Werferin des jungen Jahrgangs wurde sie zugleich in den Bundeskader berufen.
Es war daher auch kein Zufall, dass sie gemeinsam mit Katrin Puth als LV-Sportlerin des Jahres 2021 ausgezeichnet wurde. Katrin Puth durfte sich bei der deutschen Meisterschaft der Senioren in Baunatal mit Silber über 1500 Meter
in der Altersklasse W35 schmücken und blieb in 4:58,96 Minuten erstmals unter der Fünf-Minuten-Marke. „Wenn man sich in nur zwei Wettkämpfen um 15 Sekunden verbessert, dann hat man alles richtig gemacht“, kommentierte ihr 81-jähriger
Trainer Günter Unterdörfer damals die Leistung.
Im männlichen Bereich war die Auswahl nicht ganz so groß. „Sportler des Jahres“ beim LV wurde Hammerwerfer Colin Planert, der mit zwei Drehungen im Ring mit dem Fünf-Kilo-Hammer 55,92 Meter schaffte und Achter bei der U18-DM in Rostock wurde.
„Da war sogar noch mehr drin. Gespannt bin ich, wie er sich der Konkurrenz von Hendrik Wesser erwehren wird“, sagte Dieter Schulz.
Denn der 13-jährige Hendrik Wesser schickt sich an, in die Fußstapfen seiner Schwester Verena zu treten. Mit 48,44 Meterm mit dem Drei-Kilo-Hammer kam er dem Uralt-Landesrekord von 1966 bis auf acht Zentimeter nahe.
Zudem gewann er beim Mitteldeutschen Schüler-Ländervergleich in Markkleeberg für Thüringen das Diskuswerfen.
Ehrungen des Vereins gingen auch an Hammerwerferin Nelly Böhme, die nicht nur nur Platz neun bei der U 20-Hammerwurf-DM belegte, sondern auch bester Thüringer Azubi der Ausbildungsrichtung „Fachkraft für Lagerlogistik“ wurde,
und an Emma Neuert, die auf Platz sechs in Rostock mit dem Diskus landete und nun doch ihr Abitur am Erfurter Sportgymnasium ablegen wird.
Der Thüringer Leichtathletik-Verband übergab zudem drei Ehrennadeln an Vereinsmitglieder. In Gold wurde sie Andreas Balnuweit verliehen, in Silber an Hartwig Stamnitz, in Bronze an Ronny Tischer. Ein Ehrengeschenk der Thüringer Sportjugend nahm Leonardo Blau entgegen. LV-Ehrenmitglied Ludwig Eichler gab insbesondere den jungen Leichtathleten mit auf den Weg:
„Bleibt dabei! Sucht Eure Zukunft in der Gemeinschaft, egal, ob ihr große und kleine Leistungen vollbringt! Gebt Euch nie auf.“
Bilder
Foto J.Lohse OTZ
Foto J.Lohse OTZ